Dachdämmung selber machen

WKS Isotec Isolierungen GmbH
2021-02-08 13:42:00 / News
Dachdämmung selber machen - Dachdämmung selber machen | Zwischensparrendämmung | Schritt-für-Schritt-Anleitung

Dachdämmung selber machen | Zwischensparrendämmung | Schritt-für-Schritt-Anleitung

Christin Busch
Lesezeit ca. 6 Minuten

Bis zu 30 % der Heizwärme geht ohne Wärmedämmung verloren. Eine Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung oder Aufsparrendämmung ist also in jedem Fall sinnvoll um Heizkosten zu sparen und energieeffizient zu heizen.

Auch gesetzlich ist mit der Energieeinsparverordnung 2014 (EnEV 14) vorgeschrieben, dass selbst ungenutzte Dachböden der obersten Geschossdecke gedämmt werden müssen. Die EnEV 14 gibt einen Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von maximal 0,24 W/(m2K) vor, welcher den Wärmeverlust eines Bauteils beschreibt. Je niedriger dieser U-Wert, desto besser die Wärmedämmung.

Untersparrendämmung, Zwischensparrendämmung oder Aufsparrendämmung?

Welche Dämmung die beste ist, hängt meistens von der Bauweise des Dachstuhls ab. Am gängigsten sind folgende Arten:

  • Zwischensparrendämmung
  • Untersparrendämmung
  • Aufsparrendämmung

Untersparrendämmung sowie Zwischensparrendämmung können mit Geschick und Heimwerkerwissen auch selbst ausgeführt werden.
Aufsparrendämmungen solltest du jedoch besser dem Fachmann überlassen.

mit roten Dachziegeln gedecktes Dach
Zwischensparrendämmung selber machen

In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Dachgeschoss mit Klemmfilz selber dämmen kannst. Alternativen zur Dämmung mit Klemmfilz aus Glas- oder Steinwolle können Hartschaum-Platten oder nachwachsende Dämmstoffe wie Hanf-oder Baumwolle sein.

Bevor du loslegst, prüfe folgende Punkte:  

  1. Das Dach muss diffusionsoffen sein, also Feuchtigkeit nach außen lassen. Besonders bei älteren Bauten findet man häufiger eine Dachpappe unter den Ziegeln. Zwischen dieser und der Dachdämmung kann sich Feuchtigkeit stauen und zu Schäden wie Schimmel führen.
    Sollte dein Dach nicht diffusionsoffen sein, hilft eine Belüftungsschicht die Feuchtigkeit abzutransportieren.
  2. Damit ein optimaler Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) erzielt werden kann, sollte sie Dämmdichte bestenfalls 16cm sein. Falls deine Dachsparren nicht tief genug, dass diese Menge Dämmstoff reinpasst, kannst du mit Kanthölzern nachhelfen.
  3. Der gewählte Dämmstoff (in diesem Fall Klemmfilz) sollte zur Wärmeleitgruppe 035 bis 040 gehören.

INFO: Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Dämmung.


So dämmst du ein Dach – Schritt für Schritt

Sparren ausmessen und aufdoppeln

  1. Gesamtdämmdicke ausmessen
  2. Eventuell Sparren mit Kanthölzern aufdoppeln (mind. 16 cm)

In älteren Häusern und Altbauten sind die Sparren teilweise nur 10 cm dick. Damit später aber eine bestmögliche Dämmung erzielt wird, sollte die Gesamtdämmdicke der Sparren mindestens 16 cm messen. Für deine individuell passende Dämmdicke orientiere dich an der Wärmeleitgruppe deines Dämmstoffs (Wärmeleitgruppe 035 bis 040) – hier wird bestenfalls mit einer Dicke von 20 cm -24 cm gearbeitet. 

Fehlt der Platz um auf die Gesamtdämmdicke zu kommen, verwende entsprechend dicke Kanthölzer und schraube sie auf die vorhandenen Sparren, sodass diese letztlich mindestens 16 cm tief sind.  

Unterspannfolie für die Dachdämmung anbringen

  • Schneide die Unterspannfolie mit einem Cutter zu
  • Folie wird zwischen zwischen Sparren und Ziegel gespannt
  • Verklebe die Nähte mit geeignetem Klebeband

Zwischen den Dachsparren und Dachziegeln benötigst du eine Unterspannfolie (diffusionsoffen), die bei moderneren Bauten meistens schon vorhanden ist. Eine Unterspannfolie schützt das Dämmmaterial vor eindringender Feuchtigkeit von außen. Außerdem kann die Luftfeuchtigkeit des Wohnraumes, oder Dachbodens, über die Folie nach außen abtransportiert werden.  

Benutze ein Cuttermesser um die Unterspannfolie mit einem Überstand von 10 cm auf allen Seiten zuzuschneiden. Die Folie wird zwischen Dachsparren und Dachziegel gespannt – die Folie sollte etwas durchhängen, damit Kondenswasser ablaufen kann. Folienübergängen sollten mindestens 10 cm überlappen.

Verklebe alle Nähte mit einem geeigneten Klebeband, damit du abschließend eine geschlossene Oberfläche für die Dämmung erhältst.

Dämmmaterial für das Dach zuschneiden

Schneide das Dämmmaterial mit einem Dämmstoffmesser und einer Zugabe von 1-2 cm zu. So kannst du Klemmfilz, Mineralwolle und Co. einfacher zwischen die Sparren klemmen. Benutze zum Zuschneiden am besten ein Winkelmesser oder eine Messlatte.

Dach-Dämmmaterial einbringen

  • Klemme den Dämmstoff zwischen die Sparren
  • Lücken vermeiden

Drücke den zugeschnittenen Dämmstoff leicht zwischen die Dachsparren. Dabei sollte die Strichmarkierung zur Raumseite zeigen.

Alle Dämmelemente sollten möglichst lückenlos aneinander liegen, so ist die Dämmwirkung später am höchsten. Achte besonders bei Übergangen, Ecken und Anschlüssen darauf Lücken zu vermeiden.

Dampfbremsfolie anbringen

  • Dichtband auf die Sparren kleben
  • Dampfbremsfolie wird überlappend angebracht

Damit die Dampfbremsfolie beim späteren Tackern ihre Wirkung nicht verliert, solltest du ein Dichtband auf die Sparren kleben.

Danach werden die Bahnen der Dampfbremsfolie von oben nach unten waagerecht über die Sparren gezogen und überlappend angebracht. Auch hier orientiere dich an den 10 cm, die überstehen sollten. Befestige die Dampfbremsfolie so, dass sie nicht unter Spannung steht. Hierfür eignet sich am besten ein Drucklufttacker.

Nahtstellen der Dampfbremsfolie verkleben

Übergänge, Nähte und Tackernadeln solltest du mit einem speziellen Klebeband abdichten. Bei Wandanschlüsse eignet sich ein Dichtkleber besser, um Spalten zu verkleben.

Achte darauf die Dampfbremsfolie so luftdicht wie möglich und ohne Spannung anzubringen. Andernfalls könnte warme Luft kondensieren und das schadet Dämmung und auch dem Dachstuhl.